Die technische Ausstattung von Fahrzeugen und Zubehör hat noch ein großes Potential an Möglichkeiten zur Reduzierung der Gefahren im Straßenverkehr

 

 In den letzten Jahren wurden viele technische Einrichtungen in Fahrzeuge integriert, um die Gefahren im Falle eines Unfalls zu reduzieren und die Fahrphysik durch den Menschen besser beherrschbar zu machen. Hierzu zählen unter anderem  Knautschzonen bei der Fahrzeugkaroserie, um die beim Unfall entstehenden Verzögerungskräfte für die Insassen möglichst verletzungsarm abzubauen, die Einführung der Sicherheitsgurte, Airbags in verschiedenen Varianten und ABS, ASR sowie ESP.

 Für die Umsetzung der genannten Maßnahmen zur Senkung der Unfallgefahr und –Auswirkungen wurden erhebliche technische und finanzielle Aufwendungen seitens der Autoindustrie betrieben.

 

Auf den nachfolgenden Seiten sollen einige Fakten zur aktuellen Fahrzeugtechnik  mit weiteren Möglichkeiten zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr vorgestellt werden, die in den meisten Fällen mit geringem technischem und finanziellem Aufwand umzusetzen sind. In vielen Fällen betrifft es das Design und die technische Ausstattung bei der Entwicklung von Fahrzeugen, in manchen Fällen auch das Fahrzeugzubehör.

 

Blinker

Kunststoffe und  LED-Techniken ermöglichten grundlegende Änderungen bei den Fahrzeugleuchten. Eine besondere Funktion übernehmen bei den Leuchten die Blinker. Neben der Fahrtrichtungsanzeige werden sie als Warneinrichtung an Gefahren- und Pannenstellen verwendet. Die hierzu teilweise heute anzutreffenden kleinen Leuchten bei Neufahrzeugen entsprechen den Zulassungsbestimmungen (sonst wären die Fahrzeuge im Straßenverkehr nicht zugelassen worden), bieten aber keine  mit dieser Technologie bestmögliche Warnung des Straßenverkehrs.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   Separat angebrachte Blinker (oberes Bild) haben eine bessere Signalwirkung...

 

 

 

 

 

 

...als Kombinationen mit dem Abblendlich zusammen. Die hohe Lichtstärke und Größe der Lichtaustrittsfläche bei den Abblendlampen begünstigt das Übersehen der zur Fahrzeugmitte angeordneten Blinker.
 

Warnlampen bei Notbremsung

Bei manchen Fahrzeugen werden die Blinker oder Bremsleuchten eingesetzt, um nachfolgende Verkehrsteilnehmer auf eine Vollbremsung/Notbremsung aufmerksam zu machen. Diese Lampen sprechen bei einigen Fahrzeugen erst kurz vor oder beim Stillstand an.

Möglichkeiten zur Verbesserung:

 

Standlicht/Begrenzungslicht

Wenn ein Fahrzeug mit Abblendlicht fährt, ist die Wirkung der vorderen Lampen für das Stand- und Begrenzungslicht oft vernachlässigbar. Bei einem technischen Defekt einer Abblendlichtlampe hat sie jedoch eine große Bedeutung:

Beim nachfolgend abgebildeten Fahrzeug sind beide Lampen – Abblend- und Begrenzungslicht – auf der Fahrerseite defekt. (Das rechte Foto wurde eingefügt, damit die Fahrzeugabmessungen erkennbar werden) Für entgegenkommende Fahrzeuge entsteht der Eindruck (linkes Foto), dass es sich um ein Kraftrad handelt, das wesentlich schmaler als ein KFZ ist.

 

                        

 

 

 

 

 

Möglichkeiten zur Verbesserung:

Durch die (auf ein KFZ bezogene lebenslange) Funktionsfähigkeit von Standlicht /Begrenzungslicht in LED-Technik ist die Gefahr der Falschdeutung von Fahrzeugbreiten beim Ausfall der Abblendlampen nicht mehr möglich und damit die dazugehörige Unfallgefahr gebannt.

Ein nachträglicher Austausch der Glühlampen gegen LED-Technik über den Zubehörhandel /die Werkstätten wäre denkbar.

 

Sprachmodul / Hinweise über Navi-Display bei Betätigung der Warnblinkanlage

Im Fall eines Unfall oder einer Panne sind viele Verkehrsteilnehmer mit der Situation überfordert. Einfache Schritte zum Eigenschutz unterbleiben.

Möglichkeiten zur Verbesserung:

Ein Sprachmodul oder grafische Hinweise beim Navi-Display im Fahrzeug bei der Aktivierung der Warnblinkanlage könnten diese Informationslücke schließen.

Lichtbenutzung

  

 

Bei schlechten Sicht- und Lichtverhältnissen sind immer wieder Fahrzeuge ohne Licht oder auch mit Standlicht im Verkehrsfluss anzutreffen. Im Armaturenbrett signalisiert beim oben rechts abgebildeten Instrumentenbereich eine grüne Kontrolllampe das eingeschaltete Licht, jedoch ist sie sowohl bei Stand- als auch bei Abblendlicht sichtbar. Der Fahrer erhält keine Information, dass er nur mit Standlicht im Verkehrsfluss unterwegs ist.

Die nachfolgend abgebildete Armaturenhintergrundbeleuchtung  ist schon bei eingeschalteter Zündung aktiv und in den Dämmerungsstunden sind die Instrumente problemlos ablesbar, was leicht dazu führen kann, dass das Einschalten der Fahrzeugbeleuchtung vergessen wird. Erst bei extremer Dunkelheit werden die Armaturen auch herunter gedimmt.

Textfeld: Ohne Fahrzeugbeleuchtung

 Möglichkeiten zur Verbesserung:

 

Automatiklichtfunktion

Diese Technik schaltet die Fahrzeugbeleuchtung ein, wenn die Beleuchtungsstärke einen Minimalwert unterschreitet. Bei Nebel, starkem Regen, Schneefall oder tief stehender Sonne können noch Beleuchtungsstärken anzutreffen sein, bei der die Beleuchtung nicht eingeschaltet wird, obwohl dies zum guten Gesehen-Werden erforderlich wäre.

Möglichkeiten zur Verbesserung:

 

Tagfahrlicht

Vor einigen Jahren wurden kleine, sparsame Zusatzfrontlampen in LED Technik vorgestellt, die zur besseren Erkennbarkeit der Fahrzeuge im Straßenverkehr beitragen sollten. Der Gesetzgeber schreibt heute bei Neufahrzeugen  Tagfahrleuchten vor, jedoch muss hier nicht zwingend LED-Technik verwendet werden und auch die Eigenschaften der Form, Lichtaustrittsfläche und Lichtstärke variiert. Bei manchen Fahrzeugen gibt es Tagfahrleuchten in LED-Technik nur gegen Aufpreis, die serienmäßige Ausstattung sind Glühlampen, die mit ihrer Lichtstärke tws. an antiquierte  Fahrradlampen erinnern.

Möglichkeiten zur Verbesserung:

Aufbewahrungsorte für Notfallausrüstung

Warndreieck und Verbandskasten sind vom Gesetzgeber im KFZ vorgeschrieben. Oft gibt es keinen serienmäßigen geeigneten Ort für diese Gegenstände.

Möglichkeiten zur Verbesserung:

 

Anhängerbetrieb

Bei älteren Fahrzeugen gab es eine zusätzliche  Kontrolllampe zur Anzeige der Blin-kerfunktion des Anhängers. Neue Fahrzeuge verfügen über eine Elektronikbaugrup-pe, die erkennt, wenn Lampen beim Blinker ausfallen. Wird beim Ankuppeln verges-sen den Stecker einzustecken, hat der Fahrer keine Information hierüber. Es verhält sich alles normal. Ein Dehnungsmessstreifen im Bereich der Anhängerkupplung könnte dieses Problem lösen. Auftretende Kräfte durch den Anhängerbetrieb werden an die Bordelektronik gemeldet, die den Fahrer warnt.

  

Ladungssicherung

Der Gesetzgeber und auch die Berufsgenossenschaften fordern eine sichere Unterbringung der Ladung im Fahrzeug. Die Voraussetzungen, damit dieses problemlos und schnell umsetzbar ist, sind nur in den wenigsten Fahrzeugen anzutreffen.

 

  

 

Bei dem abgebildeten Kofferraum gibt es vier Anschlagpunkte für die Ladungs-sicherung. In jeder Ecke des Kofferraumbodens einer. Die roten Markierungen sind zur Ladungssicherung unbrauchbar, da sie unmittelbar am Anfang oder am Ende der Ladefläche verlaufen, die grünen Markierungen sind zur Ladungssicherung nutzbar, aber von der Handhabung umständlich und nicht geeignet mehrere Gegenstände ohne zusätzliche Netze, ... effektiv zu sichern. Abhilfe könnten z.B. Längsprofile im Boden zum Einsetzen von Nutensteinen schaffen. Auch bei Fahrzeugen die zum Transport von Gütern gebaut wurden (Lieferwagen) sind keine geeigneten (Ort der Befestigung und Anzahl) Anschlagpunkte standardmäßig anzutreffen.

 

 

 

 

 

Beim abgebildeten PKW-Lastenanhänger ist die Situation identisch. Mit der „Reling“ (linkes Bild) ist keine Ladungssicherung von niedrigen Transportgegenständen möglich. Erst die nachträglich angebrachten Zurrpunkte schaffen hier Abhilfe.

Warndreieck

Warndreiecke in Fahrzeugen (Bild 3) sind heute klein zu verstauen und ihre Masse liegt oft unter 1 kg.

        

Textfeld: 2

 

Bei alten, massiven Versionen (Bild1) fehlen die fluoreszierenden (Neon-) Farben, aber mit bis zu 2,4kg und einer robusten Stahlkonstruktion bricht nichts beim Zusammenbauen ab und diese Version kippt auch nicht vom Luftzug eines vorbeifahrenden LKW um. Die Gummiummantelung  an den Enden der Füße erlauben zusätzlich das Aufstellen dieser Warndreiecke auf einem Fahrzeugdach, um die Unfallstelle besser sichtbar zu machen, wenn z.B. nach einem Auffahrunfall bereit das erste Warndreieck in geeignetem Abstand hinter dem letzten Fahrzeug eingesetzt wurde.

  

Warnleuchen zur Absicherung von Gefahren und Unfallstellen

Die meisten im Handel erhältlichen, zugelassenen Warnleuchten zur zusätzlichen Absicherung von Gefahren und Unfallstellen haben eine veraltet Glühlampentechnik, auch hier besteht Nachholbedarf in lichtstarker, energiesparender LED-Technik.